
Kabellose Raddrehzahlerfassung
Diese Einflüsse - der so genannte Radschlupf - können durch das eigene Fahrverhalten verursacht werden. Dabei wird unterschieden zwischen einem blockierenden Rad - das Rad steht, aber das Fahrzeug bewegt sich noch - oder einem durchdrehenden Rad - das Rad bewegt sich bereits, aber das Fahrzeug steht noch. Um solche Phänomene zu verhindern, greifen Fahrassistenzsysteme (sogenannte Advanced Driving Assistance Systems, ADAS) in die Fahrzeugsteuerung ein. Ziel ist es, den genauen Zeitpunkt des Radschlupfes zu erkennen. In Verbindung mit einem Raddrehzahlsensor und einem schlupffrei messenden optischen Geschwindigkeitssensor kann dieser genau erfasst werden.
Radschlupf kann auch durch äußere Einflüsse ausgelöst werden, wie z. B. eine verschneite oder vereiste Fahrbahn im Winter oder ein extremer Wasserfilm auf der Fahrbahn, das sogenannte Aquaplaning. Beim Aquaplaning reißt der Kontakt zwischen den Fahrzeugreifen und der Fahrbahnoberfläche aufgrund des dicken Wasserfilms ab, das Fahrzeug gleitet auf dem Wasser und gerät ins Schleudern. Die Aquaplaning-Erkennung ist sehr wichtig, um die Kontrolle über das Fahrzeug zu gewährleisten.
Zur Erkennung von Aquaplaning bei Reifen sind spezielle Tests und Instrumente erforderlich. Eine der gängigsten Methoden zur Prüfung des Aquaplaningverhaltens von Reifen ist die Verwendung eines Wasserkanals oder Wasserbeckens. Ein Fahrzeug wird zur Sicherheit des Fahrers an einer Führungsschiene befestigt und fährt mit steigender Geschwindigkeit mit einem Rad in einer Wasserrinne. Sobald das Rad zu schwimmen beginnt, ändert sich die Drehzahl des Rades und der Zeitpunkt des Aquaplanings wird ermittelt.
Aquaplaning-Messungen sind wichtig, um die Sicherheit von Fahrzeugen und Reifen zu erhöhen und das Verhalten von Fahrzeugen auf nassen Straßen zu verbessern. Reifen- und Fahrzeughersteller führen solche Tests durch, um sicherzustellen, dass ihre Produkte die geforderten Normen erfüllen und unter verschiedenen Wetterbedingungen die bestmögliche Leistung erbringen.
Es gibt Telemetrie-Messlösungen auf dem Markt, die eine kabellose Prüfung von Raddrehzahlen auf der Grundlage von Funksystemen bieten.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Radimpulsgebern benötigt das drahtlose Raddrehzahlsystem kein Sensorkabel, durch das immer wieder Wasser eindringen und den Sensor zerstören kann.
Darüber hinaus verbessert sich die Messgenauigkeit durch den Wegfall einer Statorhalterung, die aufgrund der von ihr erzeugten Vibrationen große Toleranzen im Messergebnis erfordert.