Eine Erfolgsgeschichte der Wuppertaler Schwebebahn
Inbetriebnahme-Messungen an den neuen Wagen der „Generation 15” mit imc Messtechnik
Die Schwebebahn gilt als das Wahrzeichen der nordrheinwestfälischen Stadt Wuppertal. Seit dem Jahr 1901 schweben Einwohner und Besucher mit diesem besonderen Verkehrsmittel durch die bergische Metropole. Rund 85.000 Fahrgäste nutzen die Schwebebahn an Werktagen. Eine Episode aus der Vergangenheit verdeutlicht, dass die Schwebebahn seit jeher ein robustes Transportmittel war: Denn mit ihr fuhren auch schon besonders schwere und große Fahrgäste – wie eine Elefantenkuh. Im Jahr 1950 geriet der Elefant namens „Tuffi“ bei einer Werbefahrt in der Bahn in Panik. Das nervös gewordene Tier durchbrach ein Fenster und sprang in den Fluss Wupper. Der junge Elefant kam glücklicherweise mit ein paar Kratzern davon, die Schwebebahn war um einen Mythos reicher. Doch die Geschichte der Bahn schreibt sich fort – 2016 gingen die neuen Wagen der „Generation 15“ an den Start. Bei den Inbetriebnahme-Messungen waren Messgeräte von imc im Einsatz
Neue Wagen für Wuppertal
Technisch stellen die Wagen der Generation 15 eine Neuentwicklung dar. Ein Fortschritt ist besonders der Einsatz von Drehstrom-Asynchronmotoren
mit der Möglichkeit zur Energierückgewinnung beim Bremsvorgang. Die elektronische Ausstattung der Schwebebahn wurde grundlegend verändert, außerdem wird das Zugsicherungssystem ETCS installiert. Mit der neuen Schwebebahn wird die Ablösung des alten Wagenparks mit Gelenktriebwagen der Baujahre 1972 bis 1974 eingeläutet.
Inbetriebnahme-Messungen
Bei einem Großprojekt wie der Einführung der neuen Schwebebahn sind zahlreiche Unternehmen beteiligt. Im Auftrag des mit dem Fahrzeugbau betrauten Generalunternehmers Vossloh wurde die PROSE AG mit der gesamten mechanischen Entwicklung der neuen Fahrzeuge und der Systemintegration der Wuppertaler Schwebebahn beauftragt.
Für die Inbetriebnahme-Messungen der neuen Schwebebahn setzte die PROSE AG auf die Vielfalt der messtechnischen Lösungen von imc. Dabei kamen drei Messsysteme des Typs imc CRONOS mit je vier UNI2-8 Verstärkerkarten zum Einsatz. Jedes der imc-Messgeräte verfügt über 32 Kanäle. Das robuste und handliche Design ist bestens für die mobilen Einsätze geeignet.
Erfassung von Dehnungssignalen
Ein Großteil der Kanäle diente der Aufzeichnung von Dehnungssignalen, um sicherheitsrelevante Beurteilungen der Bauwerkstoffteile vornehmen zu können. Die per Dehnungsmessstreifen (DMS) erfassten Widerstandsänderungen sind auf minimale Veränderungen der Leitungsstruktur zurückzuführen. Diese Messungen waren erforderlich, um beispielsweise die Dauerfestig-keit der Wagenkasten prüfen zu können. Aber auch Drehgestelle und Gelenkübergänge galt es ausgiebig zu testen.
Das Aufzeichnen von DMS-Signalen erfordert präzise und zuverlässige Messgeräte, da sich die zu messenden Spannungssignale im Bereich von wenigen Mikrovolt befinden. Die imc CRONOS-Systeme waren dazu die ideale Lösung. Es konnten für die Messungen relevante Frequenzen von bis zu 200 Hertz aufgezeichnet und daraus Signale mit entsprechend hoher Auflösung verarbeitet werden.
Die Konfiguration
Die imc CRONOS-Messgeräte wurden mit der Software imc STUDIO konfiguriert. Eine übersichtliche Kanalliste zur Konfiguration, umfangreiche Sortier- und Filterfunktionen, zahlreiche Assistenten, integrierten Sensorverwaltung und TEDS-Unterstützung sind nur einige der hilfreichen Funktionen, die die Testingenieure schneller zum Ziel brachten.
Das Zusammenspiel von Soft- und Hardware funktionierte einwandfrei. Die gewünschten Einstellungen der Aufzeichnungsgeräte ließen sich bequem und einfach über die Benutzeroberfläche realisieren.
Fazit
Eine termingerechte und sichere Inbetriebnahme der neuen Wuppertaler Schwebebahn war unter anderem auch durch die robusten, präzisen und praxiserprobten imc Messlösungen möglich. Zusammen mit dem Know-how der PROSE AG, die über akkreditierte Prüfstellen im Bereich der Schienenfahrzeugtechnologie verfügen, war eine erfolgreiche Projektdurchführung möglich.