
Fahrerassistenzsysteme und Autonomes Fahren
Erweiterte Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und Autonomes Fahren (AD)
Die Automobilindustrie befindet sich inmitten eines revolutionären Wandels, der unser Verständnis vom Auto fahren grundlegend verändert. Die Akteure dieses Wandels sind Erweiterte Fahrerassistenzsysteme (engl. Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) und autonomes Fahren (engl. Autonomous Driving, AD). Diese Technologien sollen die Sicherheit erhöhen, den Verkehrsfluss optimieren und schließlich eine neue Ära des Fahrens einläuten.
Erweiterte Fahrerassistenzsysteme (ADAS)
ADAS umfasst eine Vielzahl von Technologien, die entwickelt wurden, um Fahrzeuge intelligenter und sicherer zu machen. Diese Systeme unterstützen den Fahrer im täglichen Straßenverkehr. Zu diesen Systemen gehören:
Adaptive Geschwindigkeitsregelung
Auch Automatische Distanzregelung (ADR) oder Adaptive Cruise Control (ACC)
Diese Technologie passt die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs automatisch an den vorausfahrenden Verkehr an. Das erhöht nicht nur den Fahrkomfort, sondern verringert auch das Unfallrisiko. Das Fahrzeug bremst entsprechend der Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs ab und beschleunigt automatisch, wenn die Geschwindigkeit des Verkehrs zunimmt. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen werden erkannt und die Geschwindigkeit wird automatisch an das geltende Tempolimit angepasst.
Autonomes Fahren (engl. Autonomous Driving, AD)
Vollständig autonome Fahrzeuge, die ohne menschliches Zutun fahren können, sind der Höhepunkt der Entwicklung im Bereich der Fahrzeugautomatisierung. Es wird zwischen verschiedenen Autonomie-Stufen bzw. Autonomie-Leveln unterschieden, von Level 0 (keine Automatisierung) bis Level 5 (autonomes Fahren).
Level 1 und 2 (assistiertes bzw. teilautomatisiertes Fahren):
Fahrzeuge können bestimmte Aufgaben wie das Lenken und Bremsen teilweise übernehmen, erfordern aber weiterhin die Aufmerksamkeit und das Eingreifen des Fahrers.
Level 3 (hochautomatisiertes Fahren):
Das Fahrzeug kann in bestimmten Situationen autonom fahren, aber der Fahrer kann in den meisten Fällen die Kontrolle übernehmen.
Anforderungen und Herausforderungen für Messsysteme
Obwohl erweiterte Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und autonomes Fahren (AD) einen enormen Fortschritt in der Automobiltechnologie darstellen, gibt es noch einige Herausforderungen zu bewältigen, die mit der Entwicklung und Einführung von ADAS und AD verbunden sind.
Genauigkeit und Präzision:
Die Messungen müssen äußerst genau und präzise sein, da kleinste Fehler schwerwiegende Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben können.
Integration von Sensoren:
Moderne Fahrerassistenzsysteme (ADAS) verwenden eine Vielzahl von Sensoren wie Lidar, Radar, Kameras und Ultraschallsensoren. Die Integration und Koordination dieser Sensoren erfordert fortschrittliche Messtechnik, um sicherzustellen, dass die Informationen korrekt erfasst und interpretiert werden können.
Verarbeitung in Echtzeit:
Viele Funktionen erweiterte Fahrerassistenzsysteme (ADAS) erfordern eine Echtzeitverarbeitung von Sensorinformationen. Die Messtechnik muss in der Lage sein, Daten in Echtzeit zu erfassen, zu verarbeiten und zu übertragen, um schnelle Fahrzeugreaktionen zu ermöglichen.
Umweltbedingungen:
Fahrzeuge sind verschiedenen Umweltbedingungen ausgesetzt, darunter Regen, Schnee, Nebel und extreme Temperaturen. Die Messtechnik muss robust genug sein, um auch bei unterschiedlichen Voraussetzungen zuverlässige Daten zu liefern.
Selbst-Kalibrierung:
Die Sensoren müssen in der Lage sein, sich selbst zu kalibrieren, um ihre Genauigkeit bei unterschiedlichen Bedingungen zu erhalten.
Cybersicherheit:
Da vernetzte Fahrzeuge anfällig für Cyberangriffe sind, müssen die Messsysteme sicher sein und Schutzmechanismen gegen potenzielle Angriffe bieten.
Testen unter realen Bedingungen:
Die Erprobung erweiterte Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und des autonomen Fahrens (AD) in realen Verkehrssituationen ist äußerst wichtig. Dies erfordert fortschrittliche Messtechnik, die eine sichere und kontrollierte Umgebung für die Prüfung gewährleistet.
Normen und Standards:
Es gibt eine Vielzahl von Normen und Standards für die Entwicklung und den Einsatz von Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) und Autonomem Fahren (AD). Die Messtechnik muss diesen Normen entsprechen und in der Lage sein, geeignete Messungen durchzuführen, um deren Einhaltung zu gewährleisten.
Anpassungen der Infrastruktur:
Die erfolgreiche Integration von ADAS und AD erfordert auch Anpassungen an der Verkehrsinfrastruktur. Dazu gehören die Schaffung von intelligenten Verkehrsmanagementsystemen, Kommunikationsstandards zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur und spezielle Fahrspuren für autonome Fahrzeuge.
Der Einsatz von ADAS und AD markiert einen entscheidenden Schritt hin zu einer intelligenteren und sichereren Mobilität. Die Vorteile sind vielversprechend. Gleichzeitig müssen bei der Etablierung und Einbindung dieser Technologien aber auch Sicherheitsaspekte sorgfältig berücksichtigt werden. Wenn diese Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden, kann die automobile Zukunft die Straßen sicherer, den Verkehr effizienter und die Mobilität insgesamt nachhaltiger machen.